Master Data Management (MDM) hält für Unternehmen jede Menge Mehrwerte bereit. Die Konsolidierung von Daten über alle relevanten Bereiche hinweg schafft das notwendige Big Picture, um den heutigen Anforderungen der Verbraucher gerecht zu werden. Zum einen bildet MDM die Basis für eine zielsichere und personalisierte Kundenansprache und zum anderen ermöglicht MDM ein hohes Mass an Transparenz – ein Aspekt, der für Konsumenten immer wichtiger wird. Sie wollen sich darüber informieren können, woher die Produkte und ihre Inhaltsstoffe kommen, die sie kaufen. Sie wollen nachvollziehen können, welche Lieferanten und Zwischenprodukte die Lieferkette bilden, um bewusste und nachhaltige Entscheidungen treffen zu können. Aber auch intern bedeutet mehr Transparenz viele Vorteile. Mitarbeiter aus Marketing, Vertrieb und Kundenservice haben stets zuverlässig Zugriff auf korrekte, vollständige und aktuelle Informationen und Entscheider profitieren von einem Reporting mit bereichsübergreifenden Erkenntnissen. Bis allerdings dieser Stand erreicht ist, müssen Unternehmen vorab ein paar grundlegende Weichen stellen.
Eine umfassende Informationslage bildet den Grundstein für ein so langfristiges und zentrales Projekt wie die Implementierung von MDM. Alle Beteiligten müssen ein gemeinsames Verständnis darüber haben, was die gewählte Technologie kann und was nicht und inwiefern die zentralen Business-Initiativen durch das System unterstützt werden. Dafür muss ebenso ein kollektives Verständnis darüber vorherrschen, welche Kernprozesse es überhaupt gibt, wo Optimierungspotenzial besteht und wo eventuell Synergien geschaffen werden können. Im nächsten Schritt müssen sich die Beteiligten darauf verständigen, wie die Implementierung gestaltet werden sollte und welche Prozesse und Aufgaben priorisiert angegangen werden sollten. Das ist besonders wichtig, da MDM nicht mit der Systemeinführung „fertig“ ist, sondern sich langfristig gemeinsam mit den Zielen des Unternehmens und der Geschäftsbereiche entwickelt.
Die einzelnen Geschäftsbereiche wie Marketing, Vertrieb, Management und Kundenservice haben stets ihre ganz eigenen Ziele, die sie mit einer MDM-Implementierung verfolgen. Im Rahmen des MDM-Projektes ist allerdings wichtig, diese Ziele in Verbindung mit den Daten zu bringen und damit auch die Umsetzungsziele zu konkretisieren. Hat das Marketing beispielsweise zum Ziel, die Conversion Rate zu steigern, ist es die Aufgabe der Beteiligten, dieses Ziel in Anforderungen an die Daten zu übersetzen, die dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen. Wollen die Kommunikationsverantwortliche Massnahmen zur personalisierten Kundenansprache umsetzen, könnten die Anforderungen aus dem Marketing sein, dass sie immer und überall Zugang haben zu aktuellen Informationen, welche Kunden welche Produkte in welchen Kontexten gekauft haben und wie die Reaktionen auf die letzten Kampagnen waren. Eine solche Informationslage ist eine gute Basis dafür, auf bestimmte Kundengruppen abgestimmte Botschaften zu kreieren und zielgerichtet auszuspielen – was schlussendlich auf das Ziel der Steigerung der Conversion Rate einzahlt.
Für alle Beteiligten ist es wichtig, den Erfolg des Projektes kontinuierlich zu messen – insbesondere als Grundlage für das Reporting. Dafür müssen zunächst sinnvolle Key Performance Indicators (KPIs) festgelegt werden. Hierzu gehören nicht nur Themen wie die Prozessgeschwindigkeit oder die Datenqualität, sondern auch Kostenreduzierungen aufgrund von Ablösungen von Altsystemen oder andere Ressourcen-Einsparungen.
Zudem ist es wichtig, diese Ziele sauber zu dokumentieren – MDM wird auf lange Sicht implementiert und da kann es von Zeit zu Zeit sinnvoll sein, sich wieder vor Auge zu rufen, was eigentlich die ursprüngliche Vision für das Projekt war und ob vielleicht der ein oder andere Bereich vernachlässigt wurde.
Für den Erfolg eines MDM-Projektes ist es sehr wichtig, die richtigen Leute ins Projektteam zu holen. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Beteiligten, die ihre eigenen Interessen verfolgen, stets den gleichen Informationsstand haben und an den gleichen, abgestimmten Zielen arbeiten. Dazu gehören Teammitglieder aus der IT, aus den Geschäftsbereichen und eventuell sogar Externe wie Lieferanten oder Agenturen. Die Anforderungen und Prioritäten all dieser Stakeholder müssen entsprechend berücksichtigt werden und gleichzeitig müssen diese Bereiche die notwendigen Ressourcen stellen, die ein sauber aufgesetztes MDM-Projekt verlangt. Es ist aber nicht nur notwendig, ihre Perspektive abzuholen, sondern auch, alle Beteiligten auf einen Stand zu bringen, was MDM überhaupt bedeutet und umfasst, wie es sich von anderen Technologien unterscheidet und warum es implementiert werden soll. Nur damit kann gewährleistet werden, dass ein klares Zielbild im Unternehmen gezeichnet wird und keine falschen Erwartungen entstehen.
Im weiteren Verlauf der Implementierung ist es darüber hinaus wichtig, das System aus User Experience-Perspektive zusätzlich zu begleiten und sicherzustellen, dass auch die Erwartungen der Nutzer mit berücksichtigt werden. Genauso wichtig ist es, einen effektiven Feedback-Prozess zu etablieren, der das Projekt in die richtigen Bahnen lenkt und die Motivation der Mitarbeiter dabei hochhält. Damit ist Feedback ein wesentlicher Baustein eines erfolgreichen Change Prozesses, dem gerade bei einem so zentralen und umfassenden Projekt eine sehr hohe Bedeutung zukommt.
Zuletzt muss auch sichergestellt sein, dass die Beteiligten und die Nutzer an regelmässigen Schulungen des MDM-Anbieters teilnehmen, um Updates kennenzulernen und im Hinblick auf die Roadmap auf dem Laufenden zu bleiben. Auf diese Weise können relevante Neuerungen frühzeitig evaluiert und planvoll in die eigenen Prozesse integriert werden.